Berufseinstieg des Online Redakteurs

Berufseinstieg des Online Redakteurs

Praktika und Volontariate sind die ersten Schritte beim Berufseinstieg. Doch wo finde ich einen Platz? Wie werde ich bezahlt? Hier findest Du alle Antworten und wertvolle Tipps zum Berufseinstieg!

Inhaltsverzeichnis

Der Berufseinstieg

Für den Beruf des Online Redakteurs sind eine solide Ausbildung und Berufserfahrung wichtig. Über Praktika und Volontariate gelingt der Einstieg in den Beruf am besten. Wenn Du auf der Suche nach der ersten festen Stelle als Online Redakteur bist, helfen Dir spezielle Jobbörsen, Kontakte in die Branche und ein gutes Netzwerk.

Voraussetzungen für den Berufseinstieg

Bei der Einstellung von Online Redakteuren achten Unternehmen auf berufsbezogene Fähigkeiten, Fachkenntnisse und die sogenannten Soft Skills. Außerdem ist Arbeitgebern wichtig, dass Du Dich für das Internet begeistern kannst.

Welche Fähigkeiten sollte ich als Online Redakteur mitbringen?

  • Grundlegende Programmierkenntnisse in HTML und CSS
  • Erfahrung und Kenntnisse in der Bedienung von Content-Management-Systemen (CMS)
  • Journalistische Praxis
  • Recherchetechniken
  • Gute Ausdrucks- und Schreibfähigkeit
  • Beherrschung der verschiedenen journalistischen Schreibstile

Welche Interessen sind für den Online Redakteur wichtig?

  • Begeisterung für das Medium Internet
  • Spaß an der journalistischen und redaktionellen Arbeit
  • Interesse am Social Web

Wichtige Soft Skills für den Beruf

  • Kommunikatives Geschick
  • Teamfähigkeit
  • Belastbarkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Kreativität
Petra Werner

Welchen Weg empfehlen Sie beim Berufseinstieg?

Integrierter Bestandteil unseres Curriculums ist ein Praktikum in einer Online-Redaktion, so dass die Studierenden schon während des Studiums Kontakte in die Praxis knüpfen und sich auf bestimmte Segmente des Berufsfelds spezialisieren können. Das ist eine gute Basis für einen reibungslosen Berufseinstieg nach dem Studienabschluss. Viele unserer Absolventen arbeiten in Redaktionen, in denen sie bereits Praktika abgeleistet oder während des Studiums gearbeitet haben. Ob Volontariate sinnvoll oder notwendig sind, hängt vom individuellen Profil ab.

Prof. Dr. Petra Werner, Dozentin an der FH Köln
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.

Praktikum in einer Redaktion

Ein Praktikum kann der Einstieg in den redaktionellen Bereich sein. Es hilft Dir, erste Erfahrungen als Online Redakteur zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Aus einem Praktikum kann sich ein Volontariat oder eine Festanstellung ergeben.

Welches Gehalt kann ich als Praktikant erwarten?

In der Medienbranche ist die Vergütung für Praktikanten meist geringer als in anderen Bereichen. Außerdem bestehen Unterschiede zwischen den einzelnen Medienformen.

Branche Praktikanten-Gehalt*
Fernsehen 350 €
Nachrichten-Agentur 125 €
Lokalfunk häufig unbezahlt, Fahrtkostenerstattung
Öffentlich-Rechliche Rundfunkanstalten meist keine Vergütung
Online Marketing 400 €
Branchenübergreifendes Durchschnittsgehalt 290 €

*) Das Durchschnitts-Gehalt ist in brutto / monatlich angegeben.

Die Gehälter unterscheiden sich zudem darin, ob Du noch in der Ausbildung bist oder vielleicht sogar schon ein Studium abgeschlossen hast. Wenn Du bereits Erfahrungen im Medienbereich gesammelt hast, solltest Du diese Qualifikation betonen und ein höheres Gehalt verhandeln.

Wo kann ich ein Praktikum machen?

Da Dir ein Praktikum einen ersten Einblick in die redaktionelle Arbeit verschafft, ist eine Online-Redaktion nicht zwingend erforderlich. Auch beim Fernsehen, Radio oder bei Zeitungen vermittelt Dir ein Praktikum wertvolle Erfahrungen. Es kommt also die gesamte Medienbranche infrage.

Wie lange sollte ein Praktikum dauern?

Viele Unternehmen setzen die Dauer auf mindestens 3 Monate an. Aber auch kürzere Praktika sind möglich, besonders bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

Welche Inhalte sollte ich im Praktikum erlernen?

Im Praktikum geht es vor allem darum, neue Fähigkeiten zu erwerben. Diese Inhalte sollte Dir ein Praktikum vermitteln:

  • Redaktionelle Abläufe
  • Texterstellung für verschiedene Zwecke
  • Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen

Wie viele Praktika sind vor dem Berufseinstieg notwendig?

Wichtig ist nicht die Anzahl der Praktika, sondern in welchem Bereich und Unternehmen Du das Praktikum absolviert hast. Ein einziges spezifisches Praktikum kann mehr wert sein als mehrere Praktika, die nicht zum Beruf des Online Redakteurs passen. Praktika bei renommierten Medien wie der FAZ oder der Tagesschau sind besonders angesehen. Außerdem zahlt es sich aus, wenn Du Erfahrungen in unterschiedlichen Medienbranchen gesammelt hast. So zeigst Du Flexibilität beim Umgang mit den verschiedenen Medienformen.

Volontariat in der Redaktion

Das Volontariat ist der klassische Weg, um im Medienbereich Fuß zu fassen. Es gilt als journalistische Grundausbildung. Im Volontariat sammelst Du Praxiserfahrung und lernst idealerweise verschiedene Abteilungen kennen. Ein Volontär kann zudem schon mehr Verantwortung übernehmen als ein Praktikant.

Wie anerkannt ist ein Volontariat?

Viele Medien-Unternehmen fordern von ihren Bewerbern ein abgeschlossenes Volontariat. Besonders im journalistischen Bereich ist das Volontariat häufig ein Muss. Die Anerkennung des Volontariats richtet sich aber auch nach dem Unternehmen, in dem Du das Volontariat absolviert hast. Auch die vermittelten Inhalte und Deine Verantwortungsbereiche entscheiden über dessen Ansehen.

Welches Gehalt kann ich als Volontär erwarten?

Das durchschnittliche Gehalt liegt bei Volontären bei 1.300 € brutto monatlich. Der Verdienst variiert jedoch nach Branche und Deiner Qualifikation. Das Gehalt ist Verhandlungssache. Wenn Du Dich gut verkaufen kannst, ist auch ein höherer Lohn möglich. Bei Tageszeitungen und privaten Radiosendern gilt ein Tarifvertrag. Auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten orientieren sich bei der Bezahlung ihrer Volontäre daran. Das dem Volontariat ähnliche Trainee-Programm wird meist etwas besser vergütet.

Diese Tabelle zeigt die möglichen Gehälter von Volontären in den verschiedenen Branchen:

Branche Volontärs-Gehalt*
PR und Werbung 1.000 €
Tageszeitungen 1.500 €
Fernsehen 1.500 €
Museum 1.200 €
Lokalrundfunk 1.400 €

*) Das Gehalt ist in brutto / monatlich angegeben.

Wo kann ich ein Volontariat machen?

Auch beim Volontariat gilt: Jede Medienbranche kommt infrage. Du kannst auch später im Berufsleben noch in eine Online Redaktion wechseln, da Dir im Volontariat branchenübergreifende Fachkenntnisse vermittelt werden. Volontariate bei den großen Medienhäusern sind meistens crossmedial ausgerichtet.

Wie lange sollte ein Volontariat dauern?

Ein Volontariat sollte mindestens 12 Monate und nicht länger als 2 Jahre dauern. Am weitesten verbreitet sind 18 Monate. Bei Zeitungen und bei großen Medienhäusern dauert das Volontariat häufig 2 Jahre. Der Grund dafür ist, dass Du mehrere Redaktionen durchläufst und immer wieder Schulungen besuchst.

Welche Inhalte sollte ich im Volontariat erlernen?

Diese grundlegenden Inhalte solltest Du erlernen:

  • Redaktionelle Abläufe
  • Redigieren
  • Zusammenarbeit mit externen Autoren
  • Recherchetechniken
  • Journalistische Stile
  • Rechtliche Grundlagen des Berufs

Wenn Du Dich in Deinem Volontariat für den Beruf des Online Redakteurs qualifizieren willst, sollten folgende Tätigkeiten vorkommen:

  • Arbeit mit Content-Management-Systemen
  • Texten für das Web
  • Crossmediales Publizieren

Jobs & Stellenangebote

Wenn Du Dich um die erste feste Stelle als Online Redakteur bewirbst, gibt es einiges zu beachten, damit der Berufseinstieg gelingt. Wichtig im Medienbereich sind Netzwerke und Arbeitsproben.

Wo kann ich nach Jobs suchen?

Zur Suche bieten sich zunächst die üblichen Jobportale wie beispielsweise jobscout24.destepstone.de oder monster.de an. Es gibt aber auch Jobbörsen speziell für den Medienbereich:

  • Jobted – Jobbörse für die Kommunikationsbranche
  • journalismus.com – großes Forum mit vielen Stellenangeboten
  • dasauge.de – Stellenanzeigen für Kreativberufe
  • comeunited.com – großes Portal für Stellen im Medienbereich

Mit welchem Einstiegsgehalt kann ich rechnen?

Beim Einstiegsgehalt sind die Spannen für Online Redakteure groß. Es hängt sehr stark von Deiner Qualifikation, Deiner Ausbildung und Deinem Verhandlungsgeschick ab. Das Einstiegsgehalt variiert außerdem nach Branchen.

Branche Einstiegsgehalt*
IT-Branche 2.400 €
Journalismus 1.900 €
Forschung 2.600 €
Verlagsbranche 2.200 €

*) Das Durchschnitts-Gehalt ist in brutto / monatlich angegeben.

Brauche ich einen eigenen Auftritt im Internet?

Möchtest Du redaktionell im Online-Bereich arbeiten, beweist Du durch einen Web-Auftritt Deine Fähigkeiten und zeigst Begeisterung für das Medium. Es ist aber kein ausführlich gestaltetes Portal nötig. Auch ein Blog verschafft Dir Reputation. Hier kannst Du Arbeitsproben zum Download anbieten und auf Deine Projekte verweisen. Außerdem ist ein Profil bei sozialen Jobportalen wieXing sehr von Vorteil.

Welche Arbeitsproben benötige ich für meine Bewerbung?

Arbeitsproben sollten Dein vielfältiges Können aufzeigen. Du solltest unterschiedliche Textformen mit der Bewerbung einreichen. Arbeitgeber schätzen besonders bereits veröffentlichte Texte, aber auch private Artikel kannst Du verwenden.

Wie baue ich mir ein Netzwerk auf?

Knüpfe schon während der Ausbildung Kontakte. Zum Beispiel können Dir Dozenten und Kommilitonen beim Berufsstart helfen, indem sie Kontakt zu Firmen herstellen.

Viele Bildungsanbieter vermitteln Jobs oder weisen in Newslettern auf freie Stellen hin.

Besonders wichtig für Dein Netzwerk sind Kontakte, die Du während der Praktika und des Volontariats aufbaust. Wenn Du aus dieser Zeit in guter Erinnerung geblieben bist, wird sich Dein ehemaliger Arbeitgeber vielleicht wieder an Dich wenden. Wichtig ist aber, dass Du den Kontakt nicht abreißen lässt.

Nicht zuletzt bieten Dir soziale Netzwerke im Internet die Möglichkeit, auf Stellen aufmerksam zu werden. Gerade im Online-Bereich rekrutieren Arbeitgeber verstärkt über das Web 2.0.

Wie mache ich mich selbstständig?

Wichtig für eine Selbstständigkeit als Online Redakteur ist es, Kontakt zu potenziellen Auftraggebern aufzubauen. Dies geschieht durch Praktika, freie Mitarbeit oder die Beteiligung an einem Projekt. Wenn Du Dir ein gewisses Renommee aufgebaut hast, werden Redakteure mit Aufträgen auf Dich zukommen. Bis dahin heißt es am Ball bleiben. Du solltest immer wieder nach Projekten und Aufträgen fragen, an denen Du Dich beteiligen kannst.

Erste Anlaufstelle können die Portale Textbroker oder suite101 sein. Hier meldest Du Dich als Autor an und nimmst Text-Aufträge an oder lässt Deine Artikel vermarkten. Du solltest dort aber nicht mit einer hohen Vergütung rechnen und Dir weitere Einkommensquellen suchen.

Checkliste: Selbstständigkeit als Online Redakteur

  • Für journalistische Tätigkeiten musst Du kein Gewerbe anmelden. Jedoch meldest Du Dich bei Deinem Finanzamt. Dort führst Du die Steuern für Honorare ab.
  • Für nicht-journalistische Aufgaben, wie PR-Beratung oder Projektentwicklungen, brauchst Du einen Gewerbeschein.
  • Du kannst als Kleinunternehmer gelten, wenn Dein Einkommen im letzen Jahr 17.500 € nicht überstiegen hat und im laufenden Jahr voraussichtlich nicht 50.000 € übersteigen wird. Als Kleinunternehmer musst Du keine Umsatzsteuer zahlen.
  • Als Freiberufler musst Du Dich privat versichern. Als freier Journalist oder Redakteur kannst Du das über die Künstlersozialkasse tun. Diese bezahlt, ähnlich wie bei Arbeitnehmern, die Hälfte Deiner Versicherungsbeiträge.
  • Als freier Online Redakteur kannst Du von zu Hause arbeiten oder Dich einem Journalistenbüro anschließen. Du teilst Dir die Büroräume dann mit anderen Medienschaffenden und kannst mit Ihnen gemeinsame Projekte umsetzen.
  • Neben der eigentlichen beruflichen Tätigkeit kommen auf freie Online Redakteure viele kleinere Aufgaben zu: Rechnungen schreiben, Termine planen, Arbeitszeiterfassung. Dafür gibt es hilfreiche Programme.

5 Insidertipps für den Berufseinstieg zum Online Redakteur:

  • Manche Unternehmen rekrutieren ihre Volontäre ausschließlich aus dem Pool ehemaliger Praktikanten, so zum Beispiel der Burda Verlag oder dieEMI.
  • Statt eines Volontariats kannst Du auch ein Trainee-Programm im Medienbereich machen. Es ist zwar keine journalistische Ausbildung, aber ein Trainee wird häufig besser bezahlt.
  • Bei einem Volontariat solltest Du unbedingt mehrere Abteilungen durchlaufen. Dadurch ergeben sich weitere Kontakte und möglicherweise auch Jobs.
  • Häufig gelingt der Berufseinstieg, weil Du spezielle Aufgaben übernehmen kannst, die Mitbewerber nicht beherrschen. Zum Beispiel Bildbearbeitung, Videoschnitt oder das Programmieren von Webseiten.
  • Dein eigenes Blog ist die ideale Visitenkarte! Am besten schreibst Du dort zu einem Themengebiet, auf dem Du Experte bist.
  • Nicht nur Erfahrungen in der Wirtschaft sind wertvoll. Du solltest Dich schon früh im Bereich Journalismus engagieren. Zum Beispiel bei der Schülerzeitung, dem Hochschulradio oder dem Bürgerfunk. Auch bei nicht kommerziellen Webseiten kannst Du Erfahrungen sammeln.